Die Entwicklung von Diepoltsdorf

Die Geschichte des Ortes Diepoltsdorf

Auf 395 m Meereshohe im oberen Schnaittachtal ca 2 km nordostlich von Simmelsdorf gelegen, 340 Einwohner. 1319 erstmals urkundlich erwähnt.

1366 erscheint die Nürnberger Patrizierfamilie Groland als Besitzerin von Gütern in Diepoltsdorf. Die Güter blieben unangefochten im Besitz der Groland bis zum Tode von Christoph Groland 1561.

Dann wurden sie in 2 Herrensitze aufgeteilt. Bruder Sebastian und seine Erben erhielten die beiden Burgställe, den Hammer und Eigengüter. Auf diesen Anteil geht der heutige von Loefensche Besitz zurück. Christoph Grolands Erben bekamen die andere Hälfte heute in Besitz der Freiherrn von Harsdorf. Sebastian Groland hat zwei Töchter die eine vermählt mit Hans Waldstromer, die andere mit Georg Coburger.

Der ältere Herrensitz, seit 1872 im Besitz der Familie von Loefen, lässt sich bis 1366 lückenlos in Familienbesitz zurückverfolgen.

Die Waldstromer erhielten die hintere Behausung samt den angebauten Stadel, die Gugel (als Erben Georg Coburger) die vordere Behausung samt Stallung und Vogthaus.
Im Jahre 1660 traten die Waldstromer ihren Anteil den Gugel ab die dadurch Alleinbesitzer waren. Bis 1872 in Guglischer Hand, durch Heirat in den Besitz der Herren von Loefen.

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Der andere Teil den Christoph Groland Erben erhielten ging 1599 an dessen Schwiegersohn Alexander Stockamer, dann 1689 an die Nürnberger Patrizierfamilie Pömer.Von diesen durch Kauf 1760 an den Schnaittacher Landrichter Wolf Alois von Velhorn (um 9000 Gulden) aber schon 1766 an den Nürnberger Bürger Stephan Zeltner von Hohenau (um 13000 Gulden). Von seinen Enkelinnen ging der gesamte Anteil 1809 bzw. 1818 an die Nürnberger Patrizierfamilie Harsdorf über. Der zum Grolandschen später Stockamerschen Besitz gehörige mittelalterische Eisenhammer ging 1578 ein, wurde aber 1665 wieder in Betrieb genommen. An seiner Stelle steht heute eine Pappefabrik. Die Schenkstatt an der Strasse gehörte schon im 14. Jahrhundert zur Rothenberger Grundherrschaft.

Die Sippe Kroter (ursprünglich Krotan später auch Krotach, dann Krotter geschrieben) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Vor über einem halben Jahrhundert wohnten schon Träger des Namens in Diepoltsdorf. Ein Heinrich Krotan ist für das Jahr 1404 bezeugt (Nachweis Bauerverzeichnis Staatsarchiv Nbg. Rep 52b Nr. 113,114)

1629 wurde die Herrschaft Rothenberg wieder katholisch. 30 Jahre später durfte kein evangelischer Bauer mehr hereingelassen werden und die Protestanten wurden verdrängt.
Die Fischer vertreten das Schmiedehandwerk Nach 1650 haben sie sich im Rothenbergischen Gebiet nieder gelassen.
In Diepoltsdorf begründete der Andreas Hubmann aus Kößersricht bei Hahnbach eine zahlreiche Sippe.

1826 Verlustliste Russlandkrieg
Sommerer Johann Bauerssohn geb 1788 Diepoltsdorf. Im Jahre 1812 nach Russland marschiert und von dort nicht mehr zurück gekehrt.

1434 musste der Bühler Pfarrer bereits wöchentlich 3 Messen in Osternohe lesen.
In der Kirche im Tal von Osternohe musste dann der Pfarrer von Bühl 1471 jeden 3. Sonntag predigen. Filialkirche von Bühl ist auch in Riegelstein. Hier wurde 1421 ein Frühmesser genannt. Die Kirche in Riegelstein wurde nur einmal im Jahr von Bühl aus versehen.
Der Ort St. Helena, auch Neufer (Neufahr, Naifer) genannt ist eine Stiftung der Besitzvorgänger Tucher, die noch heute das Patronat über die Kirche innehat. 1421 als Frühmeßstiftung erwähnt, wird im Jahre 1450 durch den Bühler Pfarrer mit einem Vikar besetzt.

Im 16. Jahrhundert befanden sich in Diepoltsdorf zwei Herrensitze, die der Familie Groland.

Bauernkrieg.
1525 Albrecht Krotach von Diepoltsdorf war Dorfhauptmann, als Vertrauensmann des Nürnberger Rates. Er hatte die Drohung ausgestoßen, die Diepoltsdorfer würden auch zu den Bauern laufen, wenn der Rat etliche Beschwerden die sie schriftlich vorgebracht hätten nicht abstellen.

1552/1553 2. Markgräflerkireg
Diepoltsdorf musste 600 Gulden zahlen damit der Ort vor Brand und Verwüstung sicher war. Wurde jedoch nicht eingehalten.

Utzmannsbach musste 240 Gulden für ein Bürgerhaus und Messinghammerwerk geben.

1635 oder 1636 waren in Diepoltsdorf 3 Nürnberger Geschlechterhäuser, 1 Wirt- oder Schenkstatt, dann mit an 10 Gütern von denen stehen 2 Herrenhäuser mit ungefähr 4-5 Gütern unbewohnt, öde, die Wirtschaft mit einem geringen Gütel gehört nach Rothenberg, daß übrige ist nürnbergerisch und zurzeit in etwas bewohnt.

1641 wurde mitgeteilt, welche Soldaten in den Orten untergebracht waren.

Eintrag: In Diepoltsdorf sind die Bauern zu Haus.
Liegt ein Kaiserlicher Leutnant, 1 Feldwebel, 1 Fouvier, 1 Musterschreiber, 1 Korporal und 8 Musketiere daselbst.

1523 ging ein Teil des Verkehrs von Nordböhmen zur fränkischen Reichsstadt auch durch Diepoltsdorf.
Im Vertrag zwischen Kurbayern und der Stadt Nürnberg vom 13.01.1661 wurde beschlossen, dass die bereits ansässigen Evangelischen noch 40 Jahre in den Orten wohnen dürfen. Güterverkäufe dürften künftig nur noch an Katholiken erfolgen.

In Diepoltsdorf waren 1662 32 Haushalte mit 14 Katholiken und 109 Lutheraner
Utzmannsbach 3 Haushalte mit 1 Katholiken und 11 Lutheraner
Judenhof 3 Haushalte kein Katholike jedoch 15 Lutheraner

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Der gegenüber liegende zweite Herrensitz, im Besitz der Freiherrn von Hardorff, wurde 1570 erbaut. Am 01.07.1971 zur Gemeinde Simmelsdorf. Zur Gemeinde gehörte Rampertshof und seit 01.04.1971 Utzmannsbach, Judenhof, Schindelrangen und Unterachtel.

Ortsnamen Diepoltsdorf
Das nach einem Diethold benannte Dorf
Utzmannsbach (mundartlich Etzelbach) kommt schon im Beginn des 15. Jahrhundert in seiner heutigen Schreibform (als Bachsiedlung eines Utzmann: Utz = Kurzform von Ulrich) Die Schreibung Utzelsbach von 1517 und gelegentlichen überlieferten Itzelsbach, Itzmannsbach führen zu der heutigen Aussprache

Judenhof 1523 geschichtlich bezeugt. Hier ist nicht bekannt ob Besitzer ein Jude oder Bauer war.
Schindelrangen ist der abgeschundene Rangen (Abhang) Der steile Berg auf den der Ort liegt scheint zur Zeit der Namensgebung ohne Pflanzwuchs gewesen sein.

1810 gab es in Diepoltsdorf noch 2 Ortsgerichte
Freiherr von Gugel, Freiherr von Harsdorf (vorher Zeltner).

1366/68 bereits Schankgerechtigkeit im Wirtshaus in Diepoltsdorf.

Bauernhäuser Nr. 6 Mühle Bau 18. Jahrhundert
Haus Nr. 23, 18. Jahrhundert Einstöckig
Haus Nr. 27, 18. Jahrhundert Einstöckig
Haus Nr. 41 Zweistöckig
Haus Nr. 49 Kleines einstöckiges Haus 19. Jahrhundert

Bachbrückenneubau 1908

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