Die chronologische Entwicklung des Ortes Diepoltsdorf

03.01.1319
Frau Mechthild Haller vermacht einen Hof zu Diepoltsdorf auf den Heinrich Fuchsbalk sitzt an das deutsche Haus zu Nürnberg unter der Bedingung, dass den Klöstern St. Katharina und St. Clara jährlich als Pitanz (Sonderzulage an Speise und Trank) je 1 Pfund Haller zu reichen ist.
StadtAN A1 1319 Januar 3
23.06.1319
Frau Mechthild Stör einigt sich mit Willen ihrer Kinder Friedrich, Ruprecht und Walwan im Streit zwischen den Brüdern des Deutschen Hauses zu Nürnberg um die Mühle zu Diepoltsdorf dahin, dass sie allen Ansprüchen auf die Mühle entsagt und dafür das Wasser von dem Hammer oberhalb Diepoltsdorf als Eigen erhält
StadtAN A1 1319 Juni 23
26.12.1326
Hartmann der Ältere von Diepoltsdorf aus dem Geschlechte der Neidunge bürgte für seinen Bruder Neidung von Winterstein, als dieser Güter an den Deutschen Orden verkauft
1330
waren Hartmann und sein Bruder auch Lehnsleute der Schenken von Reicheneck
1366
erhält Bartholomäus Groland von den Burggrafen den Diepoltsdorfer Herrensitze von Diepoltsdorf Burgstall, bestehend aus zwei Behausungen, zu Lehen
von Karl Frhr. v. Harsdorf
04.02.1368
beendete ein Schiedsbrief einen Streit um ein Haus und einen Acker in Diepoltsdorf zwischen Bartholomäus Groland und Kunz von der Weißemstat
HA Urk. 73 04.02.1368
12.04.1370
erklären die Gebrüder Ulrich und Heinrich von Eschenau eine Hofstatt und mehrere Wiesen in Diepoltsdorf als freieigen
HA Urk. Nr. 187 vom 12.04.1370
06.06.1379
verkaufte Fridel von Langenfeld einen Hof in Diepoltsdorf an Conrad Gostenhofer
HA Urk 74
02.03.1395
verzeichnete man einen Wolfhart von Diepoltsdorf als Zeugen einer weiteren Transaktion
HA Urk. 77
25.09.1409
wurden von Jakob Groland etliche Güter in Diepoltsdorf erworben, auf denen Heinz Krotan, Hermann Mostell, Albrecht Schuster, Fritz Peck, Dyetel Pozner und Chunz Bock saßen
HA Urk 79
02.11.1415
regelte ein gerichtlicher Schiedsspruch die Streitigkeiten zwischen Hermann Smid, genannt Stang, und seinen Vater Heinz Smid, der Untertan von Jakob Groland war
HA Urk. 80
01.12.1453
hier wurden die Schulden des Hammermeisters Niclas Pauer in Diepoltsdorf in einer Urkunde festgehalten. Eigentümer des Hammers war Hans Schwarz
StadtAN Urkundenreihe, Kloster St. Klara
31.07.1456
1456 starb Barbara Schwarz. Ihr Vermächtnis fiel ans das Kloster St. Klara in Nürnberg. Für die noch austehenden Schulden wurde ein Schuld-Brief des Nicolaus Pauers - Hammermeister zu Dieppelsdorf ausgestellt
StadtAN Urkundenreihe, Kloster St. Klara
05.08.1461
in einem Streitfall um die Nutzung des Waldes mit Christoph Gresser, Hammermeister in Achtel schickte die Gemeinde Diepoltsdorf zwei Vertreter mit Namens Ull Hofmann und Lorenz Hauer zum Landgericht Auerbach
HA Urk. 91
05.09.1475
kaufte Martolomäus Groland von Caspar Pömer ein Gütlein, auf dem Hans Kreß wohnte
HA Urk. 109
13.09.1482
veräußerten Lorenz und Katharina Hauer ihrem Eigenherrn Peringstorffer von ihrem Hof in Diepoltsdorf vier Simra Hafer als Eigenzins. Dies wurde u.a. von Hans Wadl von Gsee und Cunz Wadl von Diepoltsdorf bezeugt
HA Urk. 103
10.03.1487
liegen zwei Gerichtsurkunden vor die einen Streit zwischen Sebolt Schlüsselfelder und Sebolt Peringdörfer um ein Diepoltsdorfer Gut behandeln, auf dem Kunigund Escherin saß
HA Urk. 114
25.05.1495
erwarb Jakob Groland einen halben Hof in Diepoltsdorf von Ulrich und Anna Nasmann
HA Urk. 120
1508
lag der Lehensauftrag noch ungeteilt in den Händen der Patrizierfamilie Groland. Neben dem Hof wurden noch 20 Seldengüter und sechs Beständer gezählt. Der Hof und etliche Güter lagen jedoch öd. Der Hof und die Seldengüter waren mit 19 Harnischen, 20 Püchsen und einem langen Spieß ausgerüstet, die Beständer steuerten 6 Helmparten bei.
StAN Differentialakten Nr. 1595
1512
wurden bereits 31 Güter Nürnberger Bürger in Diepoltsdorf angeführt
StAN Differentialakten Nr. 1593
16.03.1514
kam Katharina Groland in den Besitz der Güter, Eigen und Gülten des Jobst von Haller in Diepoltsdorf
HA Urk. 129
1515
verkauften Fritz und Elsbeth Herdegen für 200 Gulden den Hammer an Anna Pörstin, Bürgerin zu Nürnberg. In der Urkunde wird das Obereigentum Abdruck deren zwischen Burgermeister an der Industrieanlage dem damaligen Besitzer Linhard Groland bestätigt und Rat des. Hl. Reichs Stdt Nbg
1578
wurde der Hammer vorübergehend stillgelegt
StAN, Ratsbuch Nr. 36, zitiert nach Harsdorf S. 5
26.01.1596
wurden die Güter, Grundstücke, Eigenzinse und Gülten des Christoph Grolandschen Erbes von seiner Witwe Katharina Groland für fast 980 Gulden
an ihrem Schwiegersohn Alexander Stockammer verkauft.
Eine für diese Zeit sehr hohe Summe, die die Ausdehnung und den Wert dieser Besitzungen widerspiegelt.
HA Urk. 164
1639
in einer Urkunde von 1639 werden nur noch 20 Anwesen genannt, von denen mehrere öde standen
StAN Rep. 206 a Nr. 20;zitiert nach Harsdorf S. 9
1671
legte die Stadt Nbg. ein Verzeichnis der Nürnberger Untertanen vor. Hier wurden 27 Hintersassen in Diepoltsdorf genannt, die sich auf die Nürnberger Grundherrschaften verteilten. Die Familie Stockammer besaß zwölf Untertanen, die Familie Gugel elf und den Hammer, die Familie Scheuerl die Mühle und die Familie Löffelholz einen Gefolgsmann. Das Gut der Familie Tucher war unbewohnt. Die Schenkstatt gehörte seit alters her zur Herrschaft Rothenberg
StAN Rep. 206 a Nr. 741;zitiert nach Harsdorf S. 9
Diepoltsdorf war zu diesem Zeitpunkt die größte Nürnberger Enklave auf kurbayerisch-rothenberger Gebiet, d.h. hier lebten mehr reichsstädtische Untertanen als in jedem Dorf dieses Landstrichs
Kreuzer S. 114
Juni 1733
verkauft die Witwe des Christoph Albrecht von Gugel das Nutzeigentum des Hammers an den Nürnberger Kaufmann Jakob Muskat, das Obereigentum bleibt aber bis Anfang des 19. Jahrhundert im Besitz der Burgstallbewohner von Gugel
Malter S. 179
1733
Jakob Muskat errichtete an der Stelle des Eisenhammers eine Spiegelglas- und Polierfabrik, da er das gewinnbringende Gewerbe erkannte. Damit erschuf er in unserer Heimat auf dem Lande den ersten "Fabrikmäßigen Betrieb"
aus Münzel "die Gründung der Spiegel glasschleife" von Münzel
1747
schreibt Georg Paul Höhn in seinem "Lexicon Topographicum" über Diepoltsdorf: Der Ort ist Pömerisch und Gugelisch; auch haben die Herren Tucher, Lochner und Löffelholz, wie auch das Amt Rothenberg, etliche Untertanen daselbst
Hönn S. 475
1766
wohnten in Diepoltsdorf bereits 45 Untertanen und Lehensleute. Innerhalb eines Jahrhunderts stieg somit die Bevölkerung von 27 auf 45 Untertanen. Dies ging aus den Verkaufsverhandlungen zwischen Stephan Zeltner von Hochenau und Regierungsrat von Velhorn hervor.
aus Harsdorf S. 9
1792
zählte man in Dieepoltsdorf 35 Behausungen. Davon wurde das Wirtshaus dem Landrichteramt Schnaittach und das Hirtenhaus der Gemeinde zugesprochen. Die restlichen Güter verteilten sich auf die Familien Geuder von Heroldsberg (1), Tucher von Simmelsdorf (2), Löffelholz von Colberg (2), Zeltner (11) und Gugel (17). Die gugel besaßen auch die Mühle und die Glasschleife, den ehemaligen Eisenhammer
aus Schwemmer/Voit S. 57 f.
14.05.1811
erteilte das Landgericht Lauf dem Maurergesellen Jakob Meier zu Diepoltsdorf die Erlaubnis, die Witwe Eva Singer zu ehelichen
LA Urk. 14.05.1811
13.08.1816
wurde das Gugelsche Ortsgericht in Diepoltsdorf als zweites von drei Ortsgerichten im Landgerichstbezirk Lauf genehmigt
Schwemmer/Voit S. 121
30.08.1816
fertigte das königlich Freiherrlich von Gugelsche Patrimonialgericht II. Klasse in Diepoltsdorf dem Georg Glashauer und seiner Verlobten Margarethe Meuselin die gebetene Heiratslizens aus
LA Urk. 30.01.1816
1818
wurde die Neurodung des niederen Gerichtswesens teilweise revidiert und der Gerichtszustand von 1806 wiederhergestellt.
Schwemmer/Voit S. 121
16.03.1848
erhielt die vermutlich älteste Tochter von Franz Wilhelm Christoph Gugel, Frau Wilhelmine, die mit Hauptmann Walther von und zu Herbstenburg verheiratet war, das Gut in Diepoltsdorf
Loefen Archiv Urk. 16.03.1803, Beglaubigung des Testaments v. 16.3.1848
1848
löste man endgültig alle Patrimonialämter und -gerichte auf. Damit endete die gerichtliche Kompetenz der Grundherren über ihre ehemaligen Untertanen und fiel stattdessen an das Landgericht Lauf
1856
aus dem Jahre 1856 stammt die erste vollständige Einwohnerliste der "fürstlichen Anwohner der Steuergemeinde Diepoltsdorf des königlichen Landgerichts Lauf" die alle 55 in Diepoltsdorf ansässigen Besitzer namentlich nennt. Neben der Hausnummern sind die Namen, die Berufe und ggf. die Hausnamen angegeben
Vermessungsamt Hersbruck, Gemeinde Diepoltsdorf, Grundsteuerkataster 1856